Hast du schon einmal von einer sogenannten »Erkennungsdienstlichen Behandlung« gehört? Wenn du einer Straftat beschuldigt wirst, kann diese Maßnahme angeordnet werden.
Die Polizei wird dich vorladen und dich bei einer Verweigerung holen kommen. Sie werden Fotos von dir machen, deine Fingerabdrücke nehmen und deine körperlichen Merkmale dokumentieren. Diese Daten werden dann gespeichert. Bei politischen Akteuren – für immer!
Quelle des Textes: www.s-f-n.org | Arbeitskreis Sicherheit
Du fragst dich vielleicht, was das alles mit einem verräterischen Foto zu tun hat?
Nehmen wir an, du betreibst einen anonymen Instagram-Account, auf dem du Fotos deiner neuesten Rechtsrock-CD-/LP-Käufe zeigst. Du loggst dich nur anonym über das Tor-Netzwerk ein, benutzt dazu sogar nur dein Zweittelefon, ohne persönliche Inhalte preiszugeben. Dein Gesicht ist auf den Fotos nie zu sehen und du entfernst vor dem Hochladen auf Instagram alle Metadaten der Fotos.
Das klingt zunächst sicherheitsbewusst und durchdacht, aber es bleibt mindestens ein weiteres Risiko …
Die Qualität und Auflösung von Kameras wird immer besser, egal ob es sich um eine Digitalkamera oder das neueste Smartphone handelt. Da du auf deinem Instagram-Account schöne, scharfe Fotos präsentieren möchtest, bearbeitest du das Bild in der Regel nicht stark, außer vielleicht mit einem Filter.
Der Polizei gefällt so viel Werbung für deine Musiksammlung überhaupt nicht, vor 2 Jahren hast du gar ein Foto einer CD hochgeladen, die heute indiziert ist und aus diesem Grund schauen sich die Bullen deine Fotos genauer an. Spiegelt sich dein Gesicht in den CDs, kann man irgendetwas erkennen? Fehlanzeige.
Aber du hältst die CDs ja mit den Fingern fest. Hier setzen die Ermittler an. Sie versuchen, aus den Bildern einen Fingerabdruck von dir zu extrahieren – und das kann ihnen sogar gelingen, wie ein aktuelles Beispiel zeigt:
… Stattdessen wurde aber genau erklärt, wie ein Foto im Internet, dessen Herkunft und Fingerabdrücke zusammen zu einem Beweis wurden. Konkret ging es um das Foto einer Hand, die ein an heißen Tagen für Abkühlung sorgendes Wasserspray hielt.
Das Bild war auf dem Imageboard Ylilauta hochgeladen worden und es war scharf genug, dass die Fingerabdrücke erkennbar waren – nämlich die von K. …
Quelle: Golem.de
Wurdest du in deinem politischen Leben einmal einer »Erkennungsdienstlichen Behandlung« unterzogen sind deine Fingerabdrücke gespeichert und schon bist du aufgeflogen.
Es ist zwar nicht alltäglich, dass aus einem im Internet hochgeladenen Foto Fingerabdrücke entnommen werden können, aber der oben genannte Vorfall ist nicht der erste und wird sicherlich nicht der letzte bleiben.
Es ist ratsam, es zu vermeiden, deine Hände oder Finger auf Fotos im Netz zu zeigen. Die einfachste Lösung ist natürlich, solche Fotos gar nicht erst hochzuladen. Für unser Beispiel mit der Rechtsrock-Sammlung wäre das Tragen von Stoffhandschuhen eine empfehlenswerte Alternative …
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